Ohne fremde Hilfe aufgeschmissen?
Gelesen im Online-Portal der Schweizer Kommunikationswirtschaft.
Manager Magazin fährt Schweizer FAZ-Verlagschef an den Karren.
"Zu den Prinzipien, die nicht das Glück haben, von dem Schweizer Tobias Trevisan vertreten zu werden, gehört das Primat von Fachkenntnis und Souveränität als leistungsförderndes Stilmittel." So beginnt in der aktuellen Ausgabe des deutschen Manager Magazins ein Artikel mit dem Titel "Frankfurter Wurschteln", der sich mit der Frage beschäftigt, ob der Verlagschef der FAZ ohne fremde Hilfe aufgeschmissen ist.
So müsse der Verlag diverse Berater bezahlen, "die dem Neuen dabei helfen, die Geschäfte selbständig zu führen.“ Grösste Stütze Trevisans sei dabei pikanterweise ein Manager der Konkurrenz: Patrick Vogt, seit Januar Zeitungschef bei Ringier in Zürich. "Es ist, als ob ein Renault-Manager jeden Freitag nach Wolfsburg reiste, um zu erklären, was man bei VW alles besser machen kann", so das Manager Magazin.
Trevisan und Vogt hätten gegenüber der Zeitschrift eine Stellungnahme abgelehnt. Ringier habe bestätigt, dass Vogt sein Mandat bei der FAZ "bis Ende 1. Quartal 2007" weiterführen dürfe. Laut Manager Magazin sind zudem zwei Mitarbeiter von Vogts früherer Firma PV-Medien ständig bei der FAZ zu Gast. Ringier-Manager Vogt sei besonders gefürchtet. Er blockiere stundenlang die Leitung zur FAZ-Führung und tauche laut einem Verlagsmanager überall auf, "wo er nicht gebraucht wird".
Das Manager Magazin hält mit weiteren kritischen Kommentaren nicht zurück: "Die Swiss Connection scheint bislang wenig segensreich zu wirken. Tonanagebende Kreise berichten über rätselhafte Vorgänge im Verlagshaus und äussern den Verdacht, dass sich mit Trevisan die lange Ära der Konzeptlosigkeit fortsetzt." Hinter Trevisans Aktivität lasse sich keine strategische Perspektive ausmachen. Das Manager Magazin stellt dabei vor allem Trevisans Operationen zur Verfeinerung von Marketing und Anzeigenverkauf in Frage.
Abschliessend meint das Manager Magazin, die FAZ könne sich einigen Firlefanz erlauben, weil man finanziell gut da stehe und die Marke stark sei: "Sie verzeiht vieles. Aber alles verzeiht sie nicht."
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